Um gesunde, interessierte, soziale, bewegungsfreudige, ausgeglichene Kinder beim Aufwachsen zu begleiten, gibt es nichts Besseres als freies Draußenspiel, denn: Draußen ist anders … und das ist natürlich gut so.
“Recent studies focus not so much on what is lost when nature experience fades, but on what is gained through more exposure to natural settings, including nearby nature in urban places.“ (www.childrenandnature.org)
–> “Neue Studien konzentrieren sich nicht so sehr darauf, was verlorengeht, wenn Naturerfahrungen weniger werden, sondern darauf, was wir durch mehr Zeit und Erfahrungen in natürlichen Umgebungen hinzugewinnen – dazu gehört auch die Natur in städtischen Umgebungen rund um uns herum.”
Also hier die gute Nachricht: es ist nie zu spät und wir können jetzt und überall beginnen, unseren Kindern (und uns selbst) die Natur wieder näher zu bringen. Mit folgenden positiven Auswirkungen:
Seit mehr als zwei Jahrzehnten beobachte ich Veränderungen in unserer Gesellschaft und in unseren Kindern. Veränderungen, die nicht immer positiv sind und die sich zum Teil enorm auf die Gesundheit und das Lernverhalten der Kinder auswirken. Mit dem Draußenspiel möchte ich dieser Entwicklung entgegenwirken und den Kindern wieder einen Teil Freiheit in ihrer
Entwicklung zurückgeben.
Warum Kinder heutzutage kaum noch draußen spielen
- Keine Zeit: Klavierstunden, Tanzstunden, Fußballtraining, Hausaufgaben, …
- Keine Möglichkeit, da natürliche Flächen immer weniger werden bzw. stark reglementiert sind (zu gefährlich, steht unter Naturschutz, macht Lärm, ist dreckig, …)
- Weil Eltern zunehmend ängstlich sind und Dinge verbieten, die sie selbst noch machen durften und von denen sie sagen, dass sie sie geprägt haben (auf Bäume klettern, Baumhäuser bauen, durch die Felder und Wälder ziehen, ohne dass die Eltern wussten wo man ist, …)
- Weil potentielle Gefahren subjektiv größer/mehr geworden sind (die Medien tragen dazu bei, dass Gefahren, die es auch schon früher gab, hochgespielt werden und somit als gefährlicher eingeschätzt werden, als sie es sind)
- Computer, Handys, Fernsehen, Konsolen, …
- … und weil das freie Draußenspiel keinerlei Konsumgüter braucht und deswegen von der Spielzeugindustrie tot0geschwiegen wird, die ansonsten neue Sport- und Spielsachen im Dauerfeuer bewirbt …
Was bedeutet ein “Naturdefizit” für unsere Kinder? Welche Auswirkungen hat dies bereits heute?
Der Begriff Natur-Defizit-Syndrom (Nature-Deficit-Disorder) wurde von Richard Louv in seinem Buch Das letzte Kind im Wald (Last Child in the Woods) geprägt und bezeichnet „das Phänomen einer zunehmenden Entfremdung von der Natur […]: die Nichtkenntnis und das Nicht-mehr-Erleben natürlicher Rhythmen und Erscheinungen sowie die sich aus dieser Entfremdung ergebenden Folgen, vor allem für Kinder und Jugendliche und deren Entwicklung, aber auch für Erwachsene und Gesellschaft.“ (Wikipedia)
Daraus resultieren vielfache Symptome, die schon im Kindergarten sichtbar werden und sich in der Schule zu echten Problemen auswachsen können:
Von Kurzsichtigkeit und Übergewicht, Konzentrationsmangel, Rückenschmerzen oder Koordinationsschwierigkeiten bis hin zu sozialen Auffälligkeiten, psychischen Problemen und Burnout(!).
Und: Wer die Natur als etwas sieht, was „da draußen“ und „dreckig“ ist, was selbstverständlich ist und schon immer da war und immer da sein wird, wird keinen Anlass dafür sehen, sie zu respektieren und zu schützten.