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Warum mache ich das eigentlich?

Skifoarn

Letzte Woche haben wir ganz spontan bei meinen Eltern digitalisierte Super-8 Filme aus meiner Kindheit geschaut. Meine Schwester Claudia und ich waren gefühlt die ganze Zeit draußen – Ski- und Schlittenfahren auf dem Buckel neben dem Haus, Rollschuhlaufen, Ball gegen die Wand, Gummitwist, klettern, buddeln, rennen … Aufgeschürfte Knie und blaue Flecken gehörten dazu und immer waren jede Menge Nachbarskinder um uns herum. Und was wir alles gemacht haben, wenn die Kamera meines Vaters nicht dabei war 🙂 – es war eine tolle Kindheit. Wir hatten kaum Termine, viel Freiheit und waren ständig draußen – meistens unbeaufsichtigt.

Wenn ich andere Menschen frage, woran sie sich erinnern, wenn sie an „draußen spielen in ihrer Kindheit“ denken, kommen immer witzige Geschichten, leuchtende Augen, Erinnerungen, die die Menschen geprägt haben … Dinge, die sie nicht missen wollten. Nachdenklich werden alle, auf die Frage hin, wie es denn heutzutage um das freie Draußenspiel bestellt ist. 

Wenn ich heute spielende Kinder in den Feldern oder im Wald sehe (am besten alleine), feiere ich das richtig, denn es sind seltene Bilder geworden, obwohl ich auf dem Land wohne. Ich habe das Gefühl, dass unseren Kindern etwas Existenzielles genommen wird: ihre eigenen Erfahrungen zu machen, auch wenn es mal wehtut. Sich mit anderen Kindern auseinandersetzen, eigene Regeln festlegen und überarbeiten, sich ausprobieren, scheitern und wieder von Neuem versuchen – nicht im Wettkampf gegeneinander, sondern gemeinsam. Probleme erkennen, Konflikte lösen. Dinge kreieren, bauen, experimentieren. Ständig in Bewegung sein, das eigene Repertoire erweitern und stolz auf das Geleistete sein. Und noch so vieles mehr. 

Für all das brauchen Kinder Zeit, andere Kinder und die Natur. Und sie brauchen das Vertrauen ihrer Eltern, auch mal alleine loszuziehen. Wo das nicht möglich ist, können regelmäßige Waldaktionen, Draußenspielwochen oder eben auch mein Draußenspiel Mobil helfen. Ideen habe ich viele – nur viele Kinder haben keine Zeit … oder doch??? Ich glaube, die Prioritäten könnten da nochmal überdacht werden.

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