„Boah – sieht das spannend aus!“ und „Was ist das denn?“ bis hin zu „Das ist ja nur Müll!“. Die ersten Reaktionen der Schülerinnen und Schüler, die zu mir kommen, sind unterschiedlichster Natur. Ich freue mich über jede Reaktion, denn wenn ich eins in den letzten Monaten festgestellt habe: am Ende herrscht Einigkeit darüber, dass man mit meinem Zeugs die coolsten Sachen anfangen kann.
Warum? Die Schätze, die ich den Kindern zur Verfügung stelle, haben einen unglaublich hohen Aufforderungscharakter, eben WEIL sie keine feste Funktion (mehr) haben. Es sind keine Spielsachen sondern Sachen zum Spielen. Und das ist ein entscheidender Unterschied. Die Dinge wurden nicht hergestellt, um Kindern irgendeinen Lerneffekt beizubringen. Sie haben nicht nur eine Funktion sondern sind im Spiel das, was die Kinder gerade darin sehen … und das kann bei einem Topf mal ein Topf, mal ein Hut, mal ein Schlagzeug oder ein Lenkrad sein. Oder der Deckel wird zur Schaukel umfunktioniert oder als Becken benutzt oder als Rad für das Auto, das gebaut wird oder als Glocke am Eingang zu einer Wohnung. Den Kindern fällt ständig etwas Neues ein. Und die Materialien machen geduldig alles mit.
Ein ganz häufiger Satz in den Abschlussrunden ist: „Ich habe gelernt, dass man aus allem etwas Tolles bauen kann.“ Oder „… dass man mit alten Sachen am besten spielen kann.“
Aus den Kindern sprudelt es nur so heraus an Ideen und Kreativität und selbst diejenigen, die anfangs gar nichts mit meinem Zeugs anfangen können legen irgendwann los. Was sie brauchen? Etwas Zeit, um die anderen zu beobachten. Was sie nicht brauchen: Tipps von Erwachsenen was sie denn alles spielen könnten.
Spielen ist in uns allen drin … in manchen (leider) etwas vergraben … aber am Ende kriege ich sie alle. Und das macht mich sehr glücklich.